Christophe Lauper kennt das Tessin gut, da er dort einige Zeit gelebt hat. Er konnte es kaum glauben, als er erfuhr, dass er dorthin fahren sollte, um den Preis für den besten Vacherin Fribourgeois AOP bei den Swiss Cheese Awards 2024 entgegenzunehmen. Als Leiter der Käserei in Les Grangettes hatte er zum ersten Mal einen Vacherin Fribourgeois AOP für einen Wettbewerb eingereicht.
«Bis zum Sommer vor meinem dritten Jahr in der Sekundarschule wollte ich alles andere machen, ausser Käser», lacht Christophe Lauper. Er absolvierte zahlreiche Praktika in anderen Berufen, ohne jemals den Funken zu spüren, der ihn dazu brachte, sich für einen dieser Berufe zu entscheiden.
Erst nachdem er einen Sommer lang an der Seite seines Vaters als Käser gearbeitet hatte, wurde ihm klar, dass seine Berufung darin bestand, denselben Weg einzuschlagen. Um seinem Vater die Neuigkeit mitzuteilen, beschloss Christophe, ihm einen Brief zu schreiben, der mit grosser Freude aufgenommen wurde.
Christophe beginnt also eine Lehre in der Käserei von Autigny. Danach arbeitete er in der alten Molkerei von Mézières und später in Vuisternens-devant-Romont, wo er seinen Meister machte. 2012, nachdem sein Vater bei einem Motorradunfall schwer verletzt wurde, trat Christophe Lauper in die Käserei der Familie in Grangettes ein.
Einige Zeit später suchte die Molkerei von Châtelard-le-Haut einen neuen Käufer und bot ihnen an, den Betrieb zu übernehmen. Christophe Lauper war hochmotiviert und konnte seinen Vater, der inzwischen wieder gesund war, überzeugen, sich in dieses Abenteuer zu stürzen. Es folgten mehrere Jahre, in denen er zwischen den beiden Molkereien hin und her jonglierte, bevor eine neue Anlage auf dem Gelände von Grangettes gebaut wurde, in der die beiden Einheiten zusammengefasst wurden. Während der Bauphase lebten Christophe Lauper und seine Freundin Nadia im Tessin, wo Nadia ursprünglich herstammt. «Ich kam jede Woche hierher zurück, um an den Besprechungen auf der Baustelle teilzunehmen», erklärte Christophe-Lauper. Im Dezember 2019 eröffnete die neue Käserei.
Bei den Swiss Cheese Awards 2024 meldete er zum ersten Mal einen Vacherin Fribourgeois AOP zum Wettbewerb an. «Als ich den Anruf erhielt, dass ich den ersten Platz in der Kategorie Vacherin Fribourgeois AOP gewonnen hatte, war ich schockiert. Drei Tage lang konnte ich vor Aufregung nicht schlafen». Er fuhr also ins Tessin, nach Lugano, um seinen Preis entgegenzunehmen: «Das war ein beeindruckender Moment. Die Stimmung vor Ort war einfach unbeschreiblich». Bemerkenswert ist, dass der Vacherin Fribourgeois AOP, den er beim Wettbewerb vorstellte, genau an dem Tag hergestellt wurde, an dem seine zweite Tochter aus der Entbindungsstation nach Hause kam.
Bei dem Wettbewerb präsentierte er auch andere Käsesorten, von denen zwei eine Auszeichnung gewannen. Er belegte den 5. Platz mit einem Gruyère AOP und den 3. Platz mit einem Ziegenkäse. «Ich finde es wichtig, an Wettbewerben teilzunehmen. So können wir ein Feedback zu bestimmten Käsesorten erhalten und korrigieren, wo es nötig ist.» Nach den Swiss Cheese Awards freute er sich über die Glückwünsche einiger Kunden, die ihn in der Zeitung gesehen hatten.
In der Käserei arbeiten sechs Personen, darunter eine Berufslernende im ersten Jahr. Jedes Jahr produzieren sie etwas weniger als 7 Tonnen Vacherin Fribourgeois AOP. Wenn er nicht mit der Herstellung oder der Leitung der Käserei beschäftigt ist, verbringt Christophe Lauper gerne Zeit mit seiner Familie. Er spielt auch die Trommel in der Fanfare l’Echo du Gibloux in Le Châtelard, der er seit 27 Jahren angehört. Er hat sogar den Titel eines Veteranen des Kantons.
Es steht noch in den Sternen, ob er bei den nächsten Swiss Cheese Awards, die 2026 in Freiburg stattfinden werden, wieder einen Vacherin Fribourgeois AOP präsentieren wird. Im Moment muss er sich jedoch noch von seinen Emotionen erholen.