01/07/2025

Staatsratspreis 2025, Pierre-Alain Uldry, Laiterie de Pont-la-Ville

Der Staatsrat wählt seit 2020 jedes Jahr einen Vacherin Fribourgeois AOP und einen Gruyère AOP aus, die bei seinen offiziellen Aperitifs serviert werden. Im Jahr 2025 gewann Pierre-Alain Uldry von der Laiterie de Pont-la-Ville diesen Preis für seinen Vacherin Fribourgeois AOP. Eine schöne Auszeichnung ein Jahr vor der Geschäftsübergabe an seinen Sohn Maxime und seine Schwiegertochter Zoé.

Seit der Einführung des Staatsratspreises war der Vacherin Fribourgeois AOP von Pierre-Alain Uldry und seiner Familie in Pont-la-Ville dank seiner ausgezeichneten Ergebnisse bei den Taxierungen fast immer in der engeren Auswahl: «Ich muss sagen, dass ich diesen Preis immer im Hinterkopf hatte. Ich dachte, es wäre eine schöne Belohnung, ihn für unsere Produktion von Vacherin Fribourgeois AOP oder Gruyère AOP zu erhalten, bevor ich die Leitung an meinen Sohn und seine Partnerin übergebe.»
Bevor Pierre-Alain die Leitung der Laiterie de Pont-la-Ville übernahm, absolvierte er von 1983 bis 1986 seine Lehre. Danach verbrachte er zwei Sommer auf der Alp, zuerst in Motélon und dann in La Valsainte: «Mit 19 Jahren plötzlich für eine Alp und zwei Angestellte verantwortlich zu sein, ohne dass der Chef da ist, das lehrt einem das Leben. Und das ohne moderne Kommunikationsmittel» lacht er. Er erinnert sich an die Zeit, als er von der Alphütte zur Pinte du Pralet Motélon hinuntergehen musste, nur um zu telefonieren. Eine echte Lebensschule, die er liebte und an die er wertvolle Erinnerungen hat, wie die Fotos, die ihn am Kessel bei der Herstellung des Vacherin Fribourgeois zeigen.
Danach absolvierte er die Molkereischule in Grangeneuve, was heute dem Fachausweis entspricht. Anschliessend begann er 1991 in der Käserei von Pont-la-Ville zu arbeiten, die damals von der Familie Friedli geführt wurde. 1993 erlangte er die Meisterprüfung. Einige Jahre später, am 1. Mai 1996, übernahm er die Leitung der Käserei an der Seite seiner Frau Chantal, mit der er drei Kinder hatte. In einem Jahr, genau dreissig Jahre später, werden sie die Zügel an ihren Sohn Maxime und seine Partnerin Zoé übergeben, die beide Käsermeister sind. Da Pierre-Alain und seine Frau das offizielle Rentenalter noch nicht erreicht haben, werden sie als Angestellte weiterarbeiten: «Ich bin sehr glücklich, dass die Société de Laiterie Maxime und Zoé als Nachfolger ausgewählt hat, und freue mich darauf, ihnen bei der Arbeit zuzusehen».
Was für eine schöne Bestätigung, dass sein Vacherin Fribourgeois AOP vom Staatsrat ausgezeichnet wurde. «Der Anruf von Philippe Caille, dem Verantwortlichen für Kontrolle und Qualität der IPVF, der mir die Nachricht überbrachte, war fantastisch!» Im Dezember 2024 erhielt die Molkerei einen offiziellen Besuch von Jean-François Steiert, um die Auszeichnung zu überreichen: «Der Kanton Freiburg will die Referenz für die Land- und Ernährungswirtschaft in der Schweiz sein, und eine Geste wie diese zeigt, dass es die Mittel dafür gibt. Sie zeigt die Verbundenheit unseres Kantons mit dem Terroir». Der Preisträger war besonders gerührt, dass der Staatsratspräsident höchstpersönlich gekommen war. Er lud den Vorstand der Société de la Laiterie und eine Delegation der Gemeinde zur Preisverleihung ein: «Das ist schön in einem kleinen Dorf wie dem unseren, da fühlen sich alle angesprochen».
Aber was ist das Geheimnis, um einen so hochwertigen Vacherin Fribourgeois AOP herzustellen? «Die ausgezeichnete Milchqualität und die Sorgfalt sind natürlich zentral, aber das ist nicht alles. Was mich wirklich anspricht, ist der Respekt. Respekt vor dem Produkt an sich, aber auch gegenseitiger Respekt mit unseren Milchproduzenten und Respekt vor unseren Traditionen. Trotz der Kriege und der Veränderungen in unserer Welt ist der Vacherin Fribourgeois AOP immer noch da. Er hat die Zeiten überdauert, er hat die Existenz vieler Menschen gesichert, und er sichert auch heute noch ihren Lebensunterhalt. Und ich denke, das dürfen wir nicht vergessen». In der Käserei von Pont-la-Ville werden jährlich 10 Tonnen Vacherin Fribourgeois AOP hergestellt.
Seit einiger Zeit arbeitet Pierre-Alain für CASEi, ein Unternehmen, das sich auf die Beratung und Kontrolle von Lab spezialisiert hat. Mehrmals im Jahr geht er auf die Alp, um die Älpler zu beraten: «Das gefällt mir sehr. Ich stelle mich sozusagen in den Dienst dessen, wovon ich bisher gelebt habe.» Und wenn er nicht wegen des Käses in die Berge geht, dann zum Vergnügen. Wenn es ihm gelingt, sich ein wenig Freiraum zu verschaffen, macht er sich mit Rucksack und Bergschuhen auf den Weg in die Greyerzer Berge, die er in- und auswendig kennt.