11/08/2025

Doppeltes Jubiläum für den Vacherin Fribourgeois (Ende)

Seit die IPVF 1995 gegründet wurde, hat sich der Sektor des Vacherin Fribourgeois AOP stark verändert. Wodurch waren diese drei Jahrzehnte geprägt? Begegnung mit verschiedenen wichtigen Akteuren des Sektors.

Urs Schwaller
Präsident der IPVF

Sie sind seit 2016 Präsident der IPVF. Welche Erinnerung haben Sie an den Tag, an dem Sie für das Präsidentenamt angefragt wurden? Wie ist es dazu gekommen?
Ich erinnere mich noch gut an mein Telefongespräch mit Jean-Nicolas Philipona, Nationalrat und dem ersten Präsidenten, das mir sehr gut gefallen hat. Er sagte mir damals: Wir benötigen auch in Zukunft einen Präsidenten, der zuhören kann und der mit den drei Branchengruppen, eine Strategie und Lösungen im Interesse eines hervorragenden Produkts aus unserem Kanton finden will. Einheit macht stark, und das Streben nach dieser Einheit erfordert Unabhängigkeit, Zeit und den Willen, immer voranzukommen.
Wie beurteilen Sie das, was vor Ihrem Amtsantritt als Präsident erreicht wurde?
Ich denke, dass die Interprofession mit ihren Delegierten und Vorstandsmitgliedern, mit ihren drei Direktoren Christian Castella, Nadine Gobet und danach Romain Castella hervorragende Arbeit für den Vacherin Fribourgeois AOP geleistet haben. Er ist heute gut positioniert und in einem stark umkämpften Markt etabliert. Wir haben von Anfang an immer gearbeitet und Fortschritte gemacht, um bei den Konsumenten, von denen jeder die Wahl und damit das letzte Wort hat, glaubwürdig zu bleiben.
Welches sind die wichtigsten Entwicklungen, die der Vacherin Fribourgeois AOP in den vergangenen zehn Jahren durchgemacht hat?
In den letzten zehn Jahren und ohne abschliessend sein zu wollen, glaube ich behaupten zu können, dass uns die Produktqualität, die Mengensteuerung, der Kampf gegen die „Vacherin-Kopien“, das Angebot der Vacherin Fribourgeois AOP-Produktion als Kompensation für die Abschaffung anderer Halbhartkäse viel beschäftigt haben. Nicht zu vergessen ist die Mengensteuerung in einem sehr kompetitiven und offensiven Umfeld, das manchmal schwierige Diskussionen zwischen den drei Gruppen erforderte. Mit der Zukunft im Visier auf unsere landwirtschaftlichen Betriebe haben wir auch eine Lösung für den Melkroboter gefunden.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Aufgabe als IPVF-Präsident am besten?
Das Präsidium erfordert ein offenes Ohr und den Willen, am Ende – wenn möglich einstimmig – zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Das Produktinteresse muss Vorrang vor dem Einzelinteresse einer Gruppe haben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein guter Weg eingeschlagen wurde. Zudem werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, Kopien aus dem Verkehr zu ziehen, d. h. Produkte, die dem Vacherin Fribourgeois AOP schaden und damit all jenen, die sich an die Regeln der Interprofession halten.
Welches sind Ihrer Meinung nach mittelfristig die grossen Herausforderungen für den Vacherin Fribourgeois AOP?
Wir möchten dazu beitragen, die wirtschaftliche Zukunft unserer Mitglieder zu sichern, was ein hervorragendes AOP-Produkt erfordert und einen Mehrwert für alle drei Wertschöpfungsketten darstellt. Wir werden weiterhin für unseren Vacherin Fribourgeois AOP kämpfen, der, wenn wir alle am gleichen Strick ziehen, eine Zukunft hat.