07/10/2024

Über unsere Mitglieder -Martin Rauber, Produzent von Vacherin Fribourgeois AOP von der Alp Im Fang

Von klein auf hat Martin Rauber seine Sommer auf der Alp verbracht. Trotz der harten Bedingungen arbeitet er sehr gerne dort und freut sich, dass die Alpsaison nun auf die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gesetzt wurde. Im Chalet Grosser Tossen, mit atemberaubendem Blick auf die Gastlosen, stellt er seit 2023 zusammen mit seiner Frau Ruth Vacherin Fribourgeois AOP her.

In 1314 m Höhe, oberhalb des Dorfes Im Fang, treffen wir Martin und Ruth Rauber, die mit der Herstellung der drei verschiedenen Sorten von Vacherin Fribourgeois AOP des Tages beschäftigt sind: «Das ist reine Teamarbeit. Ohne die Hilfe meiner Frau könnte ich das nicht machen», sagt Martin. Die diesjährige Quote erlaubt es ihnen, vierzig Tage lang jeden Morgen Vacherin Fribourgeois AOP zu produzieren. Der Rest der Milchproduktion der Saison wird an Cremo geliefert.


Die Alp Grosser Tossen, die seit Ende der achtziger Jahre im Besitz der KGV ist, gehörte zuvor der Pfarrei St. Nikolaus, die die Hütte von einem Einheimischen als Spende erhalten hatte. Hier erlernte Martin an der Seite seines Vaters und seines Onkels die Käseherstellung und die Arbeit auf der Alp. Martin, der seit letztem Jahr Vacherin Fribourgeois AOP herstellt, hatte die Produktion von Alpkäse 2002 eingestellt, um sich ausschliesslich der Milchproduktion zu widmen, die er an die Molkerei in Jaun lieferte:«Ich habe immer schon gerne in der Hütte Käse hergestellt und die Idee, wieder mit der Käserei anzufangen, schwirrte mir schon lange im Kopf herum.» Bei der Herstellung des Vacherin Fribourgeois AOP kann er sich auch auf seinen Sohn Natanael verlassen, der in der Laiterie de Charmey arbeitet: «Er kümmert sich um das Salzbad und die Kulturen». Sie haben auch einige Renovierungen im Chalet durchgeführt, darunter die Installation eines Trinkwassersystems. Martin hofft, dass er in Zukunft während der gesamten Alpsaison Käse herstellen kann. Nachdem er die Alp am Ende des Sommers verlassen hat, arbeitet Martin während der Wintersaison im Skigebiet Lenk und den Rest des Jahres als landwirtschaftlicher Pannenhelfer.

Im Arbeitsraum steht der Kessel, den sein Grossvater in den 1920er Jahren gekauft hatte. Er wird noch heute für die Herstellung verwendet und überstand die Flammen, die im August 1935 auf der Alp wüteten, unbeschadet: «Mein Vater hat mir diese Geschichte oft erzählt. Er schlief, als der Blitz in die Hütte einschlug. Er rannte ins Freie und wusste nicht, wo er war, weil der Rauch so dicht war. Glücklicherweise überlebten alle Personen, doch leider nicht die Schweine und Ziegen.» Die Hütte wurde im Jahr darauf wieder aufgebaut.

Draussen grasen die Kühe friedlich. Martin vermietet die Weiden jedes Jahr an Landwirte aus dem Flachland. In diesem Jahr sind es die Kühe von drei Landwirten aus Jaun, einem Landwirt aus dem Sensebezirk und einem Simmentaler Landwirt, die die Milch für die Herstellung des Vacherin Fribourgeois AOP produzieren. «In dieser Saison ist die Milchmenge sehr hoch, aber die Milch ist wegen des regnerischen Wetters empfindlicher. Die Saison 2023 war wirklich aussergewöhnlich, sowohl was die Milchproduktion als auch die Herstellung von Vacherin Fribourgeois AOP betrifft. Im Jahr 2022 dagegen, war der Sommer so trocken, dass die Kühe Ende August wieder ins Tal getrieben werden mussten», erklärt er. Die Arbeit auf der Alp ist hart, insbesondere wegen der ständig wechselnden Wetterbedingungen. Die Aufnahme der Alpsaison in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO ist daher eine gute Sache, meint Martin: «Jeden Tag leisten wir harte Arbeit und ich bin froh zu sehen, dass sie anerkannt wird, dass unsere Arbeit akzeptiert wird. Es ist wichtig, dass sie weitergeht.»