An den Swiss Cheese Awards 2022, die im September im Val de Bagnes stattfanden, hat Grégory Maisonneuve von der Käserei Gumefens den ersten Platz in der Kategorie Vacherin Fribourgeois AOP errungen. Dieser gebürtige Franzose, der im nächsten Jahr das 10-jährige Jubiläum seiner Käserei feiert, hat in seiner Lehrzeit zur Herstellung dieses Vorzeigeprodukts unseres Kantons immer auf die Unterstützung seiner Milchproduzenten, seiner Mitarbeiter und seiner Käserkollegen zählen können.
Grégory Maisonneuve stammt aus einer Käserfamilie und hat immer gewusst, dass er später diesen Beruf ausüben wollte. Der Käseliebhaber hat ihn in seinem Herkunftsland Frankreich erlernt und sich gleichzeitig in Betriebsführung ausbilden lassen: «Schon in jungen Jahren war mir klar, dass ich unabhängig sein und meine eigene Käserei haben wollte.» Da er in der Nähe der Grenze wohnte, fand er einen Arbeitsplatz in der Schweiz, in St-Imier, wo er sechs Jahre lang blieb. Er hat auch in zwei anderen Käsereien gearbeitet, in Les Ponts-de-Martel und in Corgémont.
Schliesslich kam der Zeitpunkt für Grégory Maisonneuve, sich seinen lange gehegten Wunsch zu erfüllen und eine Käserei zu übernehmen: «Meine Frau ist betriebswirtschaftliche Assistentin; wir hatten also das richtige Profil.» Zunächst gab er sein Angebot für La Praz im Vallée de Joux ab, ohne ausgewählt zu werden: «Die Milchproduzenten von Gumefens hörten davon und nahmen Kontakt zu mir auf. Wir haben uns sofort in das Greyerzerland verliebt und hoffen, niemals wieder von hier weggehen zu müssen.» So übernahm er diese Käserei – die 2012 mit der Fusion der Käsereigenossenschaften von Gumefens und Avry erbaut worden war – per 1. Januar 2013.
Heute, bald 10 Jahre später, beschäftigt die Käserei ausser Grégory zwei Käser und zwei Helfer sowie sechs Verkäuferinnen für den Laden, um den sich hauptsächlich seine Frau kümmert: «Es ist unglaublich, was sie alles machen. Sie haben übrigens Wettbewerb «Käseplatten» bei den Swiss Cheese Awards den gewonnen.» Die Käserei war von Anfang an darauf ausgelegt, Biomilch und konventionelle Milch getrennt entgegenzunehmen, die jeweils zwei Drittel bzw. ein Drittel der Produktion darstellt. In den Kellern können insgesamt 3’700 Laibe Gruyère AOP und 1’500 Laibe Vacherin Fribourgeois AOP gelagert werden.
Für letzteren hat Grégory Maisonneuve übrigens nach seiner Ankunft in Gumefens mehrere Jahre Lehrzeit aufwenden müssen. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, die Herstellung dieses Vorzeigekäses zu erlernen, und er konnte willkommene Hilfe in Anspruch nehmen: «Ich habe zu Anfang viel Unterstützung von CASEi erhalten. Und dann danke ich meinen Käserkollegen, die mir viel geholfen und mich unterstützt haben.»
An den Swiss Cheese Awards hatten Grégory Maisonneuve und sein Team bereits 2016 teilgenommen, ohne einen Preis zu gewinnen. In diesem Jahr war es seine Frau, die vorschlug, erneut teilzunehmen: «Vor allem mit dem Ziel, die Veranstaltung zu unterstützen.» Der für den Wettbewerb ausgewählte Vacherin Fribourgeois AOP repräsentierte die durchschnittliche Herstellung von Gumefens: «Es ging nicht darum, eine sorgfältige Auswahl zu treffen, sondern das Ergebnis des Wettbewerbs sollte die allgemeine Qualität unserer Herstellung widerspiegeln.»
Der erste Platz mit der Endnote 19 von 20 Punkten war eine schöne Überraschung: «Wir hatten nicht damit gerechnet. Wir waren uns der Qualität unseres Vacherin Fribourgeois AOP sicher, denn er hat bei der Taxation eine 20 erhalten. Aber die Konkurrenz ist hart, die Qualität in den anderen Käsereien ebenfalls sehr gut. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass die Wertschöpfungskette gut funktioniert, vor allem, da ein grosser Teil der Qualität zunächst auf die Milchproduktion zurückzuführen ist.» Nach Ansicht von Grégory Maisonneuve sind die gute Beziehung und die Zusammenarbeit mit der Milchgenossenschaft also der Schlüssel für das Funktionieren einer Käserei.
Das Wichtigste für die Zukunft ist für Grégory Maisonneuve die Aufrechterhaltung der Produktqualität: «Das ist vielleicht das Schwierigste, und es ist niemals selbstverständlich.» Er legt ausserdem Wert darauf, die derzeitige schöne Zusammenarbeit mit allen Akteuren fortzusetzen: «Vor allem muss der Alltag angenehm bleiben, denn wenn er schwer und kompliziert wird, ist es langfristig nicht möglich, gute Arbeit zu leisten.»